265
Der Zirknitzer See.
welcher Uebelstand durch Reinigung des Flussbettes desei-
tigt wird.
Wer die Elbe hier mit Hunderten von grossen Dampf-
und Segelschiffen bedeckt sieht, welche bestimmt sind den Ver-
kehr zwischen Deutschland, England, dem fernem Amerika und
den übrigen Erdtheilen zu vermitteln, und sich dabei der unschein-
baren Quellen dieses Flusses erinnert, der wird lebhaft von
dem Gedanken erfüllt, dass das Grosse auf Erden recht oft
einen gar kleinen Anfang nimmt.
* Der Zirknitzer See.
An den julischen Alpen liegt in Krain der berühmte Zirk-
nitzer See, von jeher das Wunder und Räthsel der Gegend.
Oestlich von Adelsberg, da wo die Geheimnisse der Unterwelt
in hundert Gewölben der Kalkfelsen eingeschlossen sind, breitet
sich der wunderschöne See von Zirknitz aus wie ein Spiegel
von 3 Dm. Aus ihm ragen 5 Inseln hervor, von denen eine
selbst das Dörfchen Ottok trägt. Um ihn reihen sich 9 Dörfer,
20 Kirchen und 9 Schlösser. Der See ist reich an Fischen
und Wasservögeln, und die ganze Thalgegend umher ist wun-
derschön. Bei vielem Regen gewinnt er an Umfang, über-
schwemmt Dörfer und Felder und erhebt sich bis zu 21' über
den gewöhnlichen Wasserstand; aber bei sehr trockenem Wetter
verschwindet sein Gewässer und zieht in den geheimen Schooss
der Erde. Dunkle, schwarze Stellen des Wasserspiegels ver-
rathen das Dasein solcher Trichter, die vom Bewohner wohl
gekannt und verschieden benannt werden, wie Kessel, Fass,
Sieb, Wasserträger, die grosse und kleine Trommelschlägerin,
wegen des dumpfen Widerhalles herabstürzender Gewässer $
überhaupt finden sich wohl an 40 Stellen, wo das Wasser
unterirdisch abläuft. Von Stunde zu Stunde sinkt der Wasser-
spiegel tiefer; jetzt schaut der Grund des Sees zum heitern
Himmel hinauf, er trocknet ab, und bald mäht der rührige
Landmann Gras, wo er sonst fischte, er säet Getreide und
erntet Hirse und Buchweizen; er nimmt statt des Netzes das
Feuerrohr und erlegt Hasen, Rebhühner und Wachteln. So
ist der wunderbare See mit Recht in dem Rufe, dass man in
ihm fischen, jagen und ernten kann. Doch ist diese Erschei-
nung nicht so regelmässig, als man sonst glaubte; in den
Jahren 1807—14 floss er nur einmal ab, während er vom
Januar 1834 bis Februar 1835 ausgetrocknet war.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Amerika Krain Adelsberg
266
Geographische Schilderungen.
* Der Montblanc.
Unter den Gebirgen der Schweiz, doch schon in Savoyen
liegend, ragt wie ein die ganze Gebirgskette beherrschender
Koloss der Montblanc, der höchste Berg in Europa, empor. An
Der Montblanc.
seinem Fusse breiten sich zwei Thäler aus, zwischen welchen
er sich mit seinen drei Gipfeln, die mit ewigem Schnee bedeckt
sind, 14,900' über die Meeresfläche empor hebt. Ein steiler,
schwieriger und mitunter gefährlicher Weg führt hinauf. Will
der Reisende diesen Riesenberg besteigen, wozu mindestens
14—15 Stunden nöthig sind, so muss er sich von‘umsichtigen
Führern begleiten lassen. Ausserdem erheischt es die Vorsicht,
die Schuhe mit Eissporen zu bewaffnen und sich mit starken
Stöcken zu versehen, die unten mit einem Stachel beschlagen
sind. — Von Norden betrachtet, hat der Berg eine pyramiden-
artige Gestalt, und nach Süden zu erheben sich seine Fels-
wände fast, senkrecht. An seine Gipfel reiht sich eine Kette
von ausserordentlich hohen, spitzen Granitfelsen, deren Zwischen-
räume mit Eis und Schnee gefüllt sind und so ein in den höch-
sten Regionen schwebendes Eismeer bilden. Die Natur ist ein-
zig in ihrer Art, ihre Grösse Furcht und Schauder erregend»
Eine unbezwingbare Bangigkeit ergreift den Beschauer, wenn
er die starre Eismasse und die hohen Felsensäulen anstaunt,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
282
Geographie.
den Archipelagus, die Meerbusen von Lyon und Genua, die
Meerenge von Gibraltar und von Konstantinopel, die Dardanellen,
die Bonifaciusstraße und die von Kassa.
Endlich bildet noch das atlantische Weltmeer an der Küste
von Afrika den Meerbusen von Guinea und an der amerikanischen
die Bassins- und Hudsons-Bai, den Lorenz-Meerbusen, das
mexikanische mit dem karaibischen Meere und die Magellansstraße.
Bei dem indischen Weltmeere sind zu bemerken die Straße von
Mosambik, das rothe Meer, der persische, der bengalische und
der siamische Meerbusen, die Straße von Malakka, die Meer-
engen von Babelmandeb und Ormus.
Europa.
Dieser Erdtheil grenzt gegen Mitternacht an das nörd-
liche Eismeer, gegen Morgen an Asien, gegen Mittag an das
mittelländische und gegen Abend an das atlantische Meer. Die
größte Ausdehnung von Osten nach Westen beträgt 800, die
von Norden nach Süden 550 Meilen.
Die Hauptgebirge in Europa sind die Alpen, dieapen-
ninen, die Pyrenäen; die Sevennen, Karpathen, der Balkan,
das Fichtelgebirge, die Sudeten, das schottische und das skandi-
navische Gebirge. Der höchste Berg ist der Montblanc in
den Alpen, 15,000 Fuß; darauf würden folgen der Ortler
in Tyrol, 14,500, der Maladetta in den Pyrenäen, 10,800
Fuß, der Aetna auf Sizilien, 10,000 Fuß, der Orbelus
im Balkan, 9000 Fuß, die lomnitzer Spitze in den Karpathen,
8000 Fuß, der Velin o in den Apenninen, 8000 Fuß, der
Sneehättan im skandinavischen Gebirge, 7000 Fuß, die
Schneekoppe in den Sudeten, 5000 Fuß. -
Die größern Flüsse. Die Petschora strömt ins Eis-
meer; Dwina ins weiße Meer; Glommen und Göta-Elf
in das Kattegat; Dal-Elf, Tornea, Neva, Narva, Düna,
Memel, Pregel, Weichsel, Oder in die Ostsee; Elbe,
Weser, Ems, Rhein, Maas, Schelde und Themse in
die Nordsee; Seine (ßäne) in den Kanal; Loire (Loahr), Ga-
ronne, Minho, Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir
in das atlantische; Donau, Dniester und Dnieper ins
schwarze, Don in das asowis^e, Wolga in das kaspische Meer.
Unter den europäischen Seen sind bemerkenswerth die schwe-
dischen: der Mälar-, Wener- und Wetter-See; die russischen:
Ladoga-, Onega- und Peipussee; die preußischen: derspirding-
und der Angerburgersee; die Alpenseen: der Genfer-, Komer-,
der Vierwaldstädter- und der Bodensee; die ungarischen: der
Neusiedler- und der Plattensee.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Personennamen: Malakka Maas
Extrahierte Ortsnamen: Lyon Genua Konstantinopel Afrika Guinea Bassins- Mosambik Europa Asien Europa Tyrol Sizilien Balkan Narva Düna Ostsee Rhein Nordsee Guadiana Donau Wener- Wetter-See
Der Rhein.
261
Vorzug, den der Rhein vor allen Strömen Deutschlands behauptet,
beruht nicht so sehr auf seinen Naturschönheiten — denn diese
zeigt die Donau in weit längerer Strecke und in ungleich gross-
artigerem Maasstabe, — als vielmehr auf der reichen Kultur
seiner Umgebung, dem Glanze seiner zahlreichen Städte und
dem lebenvollen Weltverkehr, der auf seinen Finthen sich auf
und ab bewegt. Seine Hauptquellen sind unter dem Namen
Vorder-, Mittel- und Hinterrhein bekannt. Der Vorderrhein
verbindet sich bei Dissentis, einer uralten Benedictiner-Abtei,
mit seinem Namensbruder, dem Mittelrhein. Der junge Alpen-
sohn hüpft, nachdem ihm noch einige Spielgenossen zugesprudelt,
von Stein zu Stein in jugendlichem Uebermuthe dahin. Bei
Reichenau vereinigt er sich mit seinem kräftigsten Bruder, dem
Hinterrheine, der bis dahin eine schöne Berg- und Thalfahrt
gemacht hat. Der Strom windet sich, durch beträchtliche Zu-
flüsse verstärkt, aus Graubündten dem von ihm gebildeten Boden-
see zu. Unweit Constanz verlässt er diesen, erweitert sich aber
wieder zu einem neuen, 4 Stunden langen See, den man bald
den Zellen-, bald den Untersee nennt. Von hier strömt er
zwischen den Gebirgen des Schwarzwaldes und den Bergen des
Aargaues gegen Westen bis Schaffhausen. Unterhalb dieser
Stadt bei Laufen beginnt des muthigeu Helden kühnste That:
Der Rheinfall,
in grausenerregender Weise stürzt er sich brausend und tobend
über eine 80' hohe Felsenmauer hinab, durch zwei hervor-
ragende Klippen in drei Theile zerspalten. Ein paar alte Mühlen
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
296 Geographie.
Heerungen, als der Vesuv, an. Die Hauptstadt von Sicilien
ist Palermo.
Die Schweiz liegt zwischen Deutschland, Italien und Frank-
reich. Das Land wird nach allen Richtungen von hohen Gebir-
gen durchschnitten. Im Westen dehnt sich der Jura aus, ein
Kalkgebirge, das viel Ähnlichkeit mit den Sudeten hat. Die
eigentlichen Alpen nehmen die Ost- und Südseite ein und zeigen
ihre mit Schnee bedeckten Häupter in weiter Ferne. Zu den
höchsten Bergen zählt man den Gotthard, das Schreckhorn,
das Finster-Aarhorn, die Jungfrau und den Mont-
blanc. Der letztgenannte liegt schon in dem angrenzenden
Savohen. Die Schweiz ist reich an Naturschönheiten jeglicher
Art. Hier findet man die lieblichsten und fruchtbarsten Thäler
neben Pflanzenreichen Abhängen, nicht weit davon tiefe Schluch-
ten und grauenerregende Felsenwände, von denen Wasserfälle
brausend herabstürzen. Da überschaut man von einem sechs bis
acht tausend Fuß hohen Standpunkte einen Theil des Landes
mit seinen Wäldern, Flüssen, Seen und Städten und bemerkt
wiederum auf einer andern Seite, wie niedrig man sich gegen
die nahen Riesenberge befindet. Nicht minder anziehend sind
die Menschen, verschieden in Körperbildung, Kleidung, Sitten,
Sprache und Religion. Die Bewohner der nördlichen und mitt-
leren Schweiz sind deutscher, die der westlichen französischer und
die der südlichen italienischer Abkunft. Die Witterung ändert
sich nach der Lage des Ortes: so herrscht in den Walliser Thä
lern während des Sommers eine Gluth, wie in dem heißen
Erdstriche, und auf den etliche Stunden entlegenen Alpen eine
empfindliche Kälte. Die Berge bieten die herrlichsten Weiden,
weshalb auch das Rindvieh außerordentlich gedeiht und gute
Milch liefert. Dort werden die berühmten Käse bereitet, von
denen einer bis 120 Pfund wiegt. Zum Ackerbau eignet sich
das Land wenig. Der Weinstock trägt an den Ufern der Seen
von Genf und Neuenburg reichlich. Wallnüsse, Kastanien und
schönes Obst sind im mittägigen Theile. Im Lande herrscht viel
Betriebsamkeit. Man verfertigt baumwollene Zeuge, Spitzen,
Uhren und hölzerne Waaren. Die Schweiz ist ein aus 22 Kan-
tonen bestehender Freistaat. Jeder Kanton hat seine eigene Re-
gierung; alle sind aber mit einander verbunden und bilden eine
Eidgenossenschaft. Zu den wichtigsten Städten gehören: Basel,
Gens, Bern, Zürich und Luzern.
Deutschland.
Deutschland liegt in der Mitte von Europa und macht unge-
fähr den dreizehnten Theil dieses Erdtheils aus. Seine Grenzen
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Palermo Deutschland Italien Frank- Walliser_Thä Genf Neuenburg Basel Bern Luzern Deutschland Deutschland Europa
Deutschland.
297
sind die Nord- und Ostsee, Dänemark, Preußen, das Groß-
herzogthum Posen, Galizien, Ungarn, das adriatische Meer,
Italien, die Schweiz, Frankreich, Belgien und Holland. Es ist
140 Meilen lang, fast eben so breit, hat 600 Meilen im Um-
fange, einen Flächenraum von 12,000 Quadratmeilen und
46 Millionen Einwohnern. Den mittlern Theil durchziehen / '
ziemlich bedeutende, den südlichen viele und hohe Gebirge. Die :,J / ■
letztern gehen von den schweizer Alpen aus und sind: die thro-
ler, salzburger, steyerschen, kärnthner und jütischen ,
Alpen, deren höchste Spitzen: der Ortler, Glöckner und Terglu. '/<
Als Hauptstamm der Gebirge in Mitteldeutschland wird das
Fichtelgebirge betrachtet. Von ihm zweigen sich zunächst ab:
^das Erzgebirge, der böhmer-, der thüringer Wald,
an den östlich das Rhöngebirge und nördlich der Harz
stößt. Die Sudeten mit dem Riesengebirge und dem mähri-
schen machen den Uebergaug zu den Karpathen. Das Fichtel-
gebirge hängt durch den südwestlich streichenden fränkischen
Landrücken mit dem Schwarzwalde zusammen.
Gewässer. 1. Der Rhein. Er entspringt am Gott-
hard in der Schweiz, fließt durch den Bodensee, nimmt Anfangs
die Richtung gegen Abend, dann bei Basel gegen Mitternacht
und mündet in die Nordsee ein. Seine größeren Nebenflüsse
sind links: Aar, Jll, Mosel und Maas; rechts: Neckar, Main,
Lahn, Sieg, Ruhr und Lippe. 2. Die Weser. Sie entsteht
aus dem Zusammenflüsse der Werra, die im thüringer Walde,
und der Fulda, die im Rhöngebirge entspringt. Links gehen in
die Weser die Hunte, rechts die Aller mit der Ocker und Leine.
An ihrer Mündung in die Nordsee ist sie sehr breit, hat aber
viele Sandbänke. 3. Die Elbe. Diese hat ihre Quelle im
Riesengebirge und ihren Ausfluß in die Nordsee. Sie nimmt ant
linken Ufer auf: die Moldau, Eger, Mulde, die Saale mit der
Unstrut; am rechten: die Jser, die schwarze Elster und die Havel
mit der Spree. 4. Die Oder. Sie entspringt am Abhange
der Sudeten, wird verstärkt links: durch die Oppa, Neisse,
Weistritz, Katzbach, den Bober; rechts: durch die Olsa, Malapane,
Bartsch, die Wartha und Netze. Sie tritt mit drei Armen, Pene,
Swine und Diwenow, aus dem pommerschen Haff in die Ostsee.
5. Die Weichsel, welche in dem teschener Gebirge entsteht,
strömt durch Polen und Preußen und geht unweit Danzig in
die Ostsee. 6. Die Donau, der größte Fluß Deutschlands,
hat ihren Ursprung im Schwarzwalde. Sie macht von der Quelle
bis zur Mündung ins schwarze Meer einen Weg von 400 Mei-
len. Ihre Nebenflüsse am linken User heißen: Altmühl, Naab,
March und Theiß; am rechten: Iller, Lech, Isar, Inn, Ems,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Maas Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ostsee Galizien Ungarn Italien Frankreich Belgien Holland Mitteldeutschland Rhein Schweiz Basel Nordsee Main Werra Fulda Nordsee Nordsee Eger Neisse Katzbach Ostsee Ostsee Deutschlands Schwarzwalde
298
Geographie.
Raab, die Drave mit der Mur und die Save. Unter den Seen
gehört der bedeutendste, der Bodensee, nur halb zu Deutsch-
land; sonst sind noch im Süden der Wurm see, der Ammer-
see, der Chiemsee und in den kärnthner Gebirgen der merk-
würdige Zirknitzsee, welcher zuweilen ganz ablaust und sich
in kurzer Zeit wieder füllt. Im Norden sind der schweriner,
der Plauensee und die pommerschen Seen.
Das südliche Deutschland hat keine, das mittlere einige
bedeutende Ebenen; Morddeutschland aber bietet eine weite Fläche
dar. Die Grundlage der nördlichen Ebene ist Sand, der schon
am Harz und an den lausitzer Bergen anfängt, stellenweise das
Land unfruchtbar macht, oft jedoch, besonders in der Nähe von
Flüssen, mit guter Erde bedeckt ist. An den Mündungen der
Oder, Elbe und Weser gibt es ausgedehnte Moore, die durch
den Fleiß des Menschen zum Theil in Saat- und Wiesenland
umgeschaffen sind. Die Gegenden am Rhein, Main und an der
Donau gehören unter die fruchtbarsten.
Erzeugnisse. Der Bergbau auf Gold ist nicht ergibig.
Bedeutender ist der Silberertrag im Erzgebirge und im Harz.
Die meisten deutschen Gebirge sind reich ,an Kupfer und Blei.
Eisen ist in Menge vorhanden, vorzüglich in Steyermark, in
Oberschlesien und im preußischen Rheinlaude. Zinn liefern das
Erzgebirge und Böhmen; Zink ist besonders in Schlesien, und
Quecksilber bei Jdria am adriatischen Meere. Einige Halbedel-
steine, als Topase, Granaten, Turmaline und Quarzkrystalle,
findet man in den böhmischen und mährischen Gebirgen; die
meisten ausgezeichneten Steinarten besitzt wohl Throl. Stein-
kohlen bieten die häufig vorkommenden Flötzgebirge. Deutschland
zählt einige hundert Gesundbrunnen, unter denen die vor-
züglichsten zu Karlsbad, Eger, Töplitz, Wiesbaden, Selters,
Pyrmont, Laudeck, Warmbrunn und Salzbrunn.
Die Waldungen haben sich zwar sehr vermindert und in
manchen Gegenden herrscht Holzmangel, indeß besitzt das Land
noch ausgedehnte Wälder im Norden und in den Gebirgen. Au
Getreide ist Ueberfluß, mit Ausnahme von Tyrol und Kärn-
then. Viel Wein wird am Rhein, Main, Neckar, an der
Donau und Mosel gebaut. Den schönsten Flachs besitzt Nord-
deutschland. Die trefflichsten Pferde findet man an den Küsten
der Nord- und Ostsee in Holstein und Mecklenburg. Das beste
Rindvieh ist im Norden und Süden. Unter den Schafen
geben die sächsischen und schlesischen die feinste Wolle. In den
Gebirgen von Throl leben Gemsen, Steinböcke und Bären. Die
großen Waldungen enthalten viel Wild; die Flüsse, Seen und
Meere sind reich an Fischen. Der Deutsche bearbeitet einheimische
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein Main Donau Steyermark Oberschlesien Rheinlaude Schlesien Jdria Deutschland Karlsbad Eger Wiesbaden Selters Tyrol Rhein Main Donau Holstein Mecklenburg Steinböcke